Anlass

Im Jahre 2014 begannen am RAAF-Stützpunkt Williamtown umfangreiche Umweltuntersuchungen, bei denen nachgewiesen wurde, dass das Grund- und Oberflächenwasser mit Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) kontaminiert war. Die Schadstoffe gelangten bis außerhalb des Geländes und dies führte zu Einschränkungen bei der Verwendung von Grund- und Oberflächenwasser für die Grundstücke in der Nachbarschaft. Um langfristige Schäden durch PFAS-Kontamination zu vermeiden, identifizierte das australische Verteidigungsministerium zwei Grundwasserquellenbereiche zur aktiven Behandlung: das ehemalige Feuertrainingsgelände (FFTA) am Stützpunkt selbst und den südlichen Bereich, der sich über beide Seiten des Stützpunkts bis zum Südende des Cochran-Sees erstreckt.

Foto: Karte über den RAAF-Stützpunkt Williamtown mit Wasseraufbereitungssystemen von ECT2

Herausforderung

Das australische Verteidigungsministerium beauftragte ECT2 mit der Installation und dem Betrieb mehrerer Wasseraufbereitungsanlagen, um die PFAS-Kontamination am Stützpunkt und in seiner näheren Umgebung zu bekämpfen, sowie die Grundwasseraufbereitung für die FFTA und das Gebiet im Süden zu gewährleisten. Angesichts des zu behandelnden Grundwasservolumens bestand eine entscheidende Herausforderung darin, nicht nur sicherzustellen, dass die gewählte Wasseraufbereitungstechnologie die PFAS-Konzentrationen im aufbereiteten Wasser auf zulässige Richtwerte für Trinkwasser (HBGV) senkt, sondern auch zu gewährleisten, dass der Abfall auf eine nachhaltige Weise minimiert wird und somit keine Notwendigkeit zur Weiterbehandlung besteht.

Foto: Kombinierte Wasseraufbereitungssysteme für FFTA und das Gebiet im Süden mit einer Gesamtfläche von weniger als 500 Quadratmetern.

Lösung

Zur Erreichung der festgelegten Leistungs- und Nachhaltigkeitsziele entwarf, fertigte, lieferte und installierte ECT2 zwei Grundwasseraufbereitungsanlagen, bei denen das patentierte, regenerierbare Harz SORBIXTM RePURE zum Einsatz kam. Das Aufbereitungssystem für den FFTA-Quellbereich wurde zur Installation in zwei 53-Fuß-Transportcontainern entworfen und das Aufbereitungssystem für das Gebiet im Süden nahm Platz in einem einzigen modifizierten 53-Fuß-Frachtcontainer. Darüber hinaus installierte man am Stützpunkt in einem 40-Fuß-Container eine Regenerationsanlage für die SORBIXTM RePURE-Harze aus beiden Grundwasseraufbereitungssystemen, sowie ein ECT2-Aufbereitungssystem für Oberflächenwasser.

Das Harz wird mithilfe der patentierten ECT2-Technologie regeneriert, bei der eine spezielle Salzlösung durch das Harz fließt, um PFAS von den Harzkügelchen zu entfernen.

Das Entfernen der PFAS aus dem SORBIX-Harz ist nur aufgrund der umfangreichen Forschung von ECT2 und deren Entwicklung einer spezifischen Salzlösung möglich. Ohne diese abgewogene Salzlösung würden die PFAS an den Harzkügelchen haften bleiben. Nach der Entfernung der PFAS aus dem SORBIX-Harz wird die mit PFAS angereicherte Salzlösung im ECT2-Regenerationsverfahren wiedergewonnen und im SuperloadingTM-Verfahren verarbeitet. Dieses Regenerationsverfahren ermöglicht die sichere Wiederverwendung von SORBIX-Harz und macht eine anschließende Behandlung mit thermischer Desorption oder Deponielagerung, die kommende Generationen belasten würde, überflüssig.

Die FFTA-Regenerationsanlage ist seit Juli 2018 in Betrieb. Die Regenerationsanlage ist seit September 2018 in Betrieb und das Aufbereitungssystem für das Gebiet im Süden seit April 2019. Die Grundwasseraufbereitungssysteme haben Durchflussraten von mehr als 25 l/s, sodass täglich 2,1 Millionen Liter Wasser aufbereitet werden können. Dank der Möglichkeit, das Harz zu regenerieren, fällt pro 1 Million Liter behandeltem Wasser ungefähr ein kg Abfall an. Bis Anfang Februar 2021 hatten die Grundwasseraufbereitungsanlagen über 1,3 Milliarden Liter Grundwasser behandelt, und die Regenerationsanlage hat bereits 36 Regenerierungen von SORBIXTM RePURE-Harz abgeschlossen, das man sonst zur Weiterbehandlung und Entsorgung vom Standort hätte abtransportieren müssen.
Es wurden keine Überschreitungen der festgelegten Richtwerte für das aufbereitete Wasser festgestellt.

Foto 1: Die Harzregenerationsanlage versorgt 2 Grundwasser- und 1 Oberflächenwasseraufbereitungsanlagen.

Foto 2: Wasseraufbereitungssystem im südlichen Gebiet.